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Reparatur schlägt Recycling: Nachhaltigkeit bei Berufskleidung

24. Oktober 2024
NachhaltigkeitBerufsbekleidung
Reparieren statt wegwerfen – was die EU-Richtlinie „Recht auf Reparatur“ für Elektrogeräte fordert, ist auch bei Bekleidung ein wichtiger Hebel zur Ressourcenschonung. (©Mewa)

Reparieren statt wegwerfen – ein „Recht auf Reparatur“ wie es die EU-Richtlinie für Elektrogeräte vorsieht, könnte auch die Ressourcenschonung in der Bekleidungsindustrie fördern. Das erklärte Ziel sind nachhaltige und kreislauffähige Textilien und eine Reduktion des textilen Abfalls. Bei Textil-Dienstleister Mewa ist die Reparatur der Berufskleidung bereits Bestandteil des Angebots.

Reparaturservice gehört zur Textil-Service-Routine

Ein Rundum-Service für Berufs- und Schutzkleidung erfüllt die Anforderungen „des Rechts auf Reparatur“ schon jetzt in vielfacher Hinsicht. Neben dem Ersatz von Verschlüssen und dem Reparieren eingerissener Stellen gehört auch der Austausch ganzer Kleidungsteile wie Taschen, Ärmel oder Bündchen dazu. Dafür werden passende Reparatursets gleich mit produziert. Selbst Schutzkleidung kann sicher instandgesetzt werden. Das Verwerten von ausgemusterten Kleidungsstücken ist ebenfalls gängige Praxis, damit noch funktionstüchtige Teile wieder zum Einsatz kommen. „Wenn man bedenkt, dass in Europa pro Jahr rund 5,8 Millionen Tonnen Textilien zu Abfall werden, punktet die Reparatur aus Sicht der Nachhaltigkeit deutlich gegenüber dem Recycling“, erklärt Wolfgang Quednau, geschäftsführender Gesellschafter der Betreuungsgesellschaft für textiltechnische Anwendungen GmbH (BTTA).

Weniger Ressourcenverbrauch durch Langlebigkeit

Bei der Textilherstellung wird der größte Teil der Ressourcen während der Produktion der Rohstoffe verbraucht. Je länger ein Kleidungsstück im Einsatz ist, desto mehr reduziert sich daher die relative Umweltbelastung. „Bei Berufstextilien, die viel stärker strapaziert werden als Modebekleidung, ist eine ausgewiesene Langlebigkeit nur mit hochwertiger, reparierbarer Kleidung zu erreichen“, sagt Textilingenieur Wolfgang Quednau. Um mehr Einfluss auf die Qualität der Textilien zu haben, verfügt Mewa über eine eigene Produktentwicklung für Berufs- und Schutzkleidung. Neue Materialien werden vor ihrer Verwendung intensiven physikalischen Tests unterzogen. Wenn Berufskleidung zahlreiche Einsatzzyklen durchläuft, ohne dabei signifikante Verluste an Optik oder Funktionsfähigkeit zu erleiden, trägt das nicht nur zur Nachhaltigkeit bei, sondern spart gleichzeitig auch Kosten. Von beidem profitieren die Kunden, so Wolfgang Quednau.

Recyclingfähigkeit ist ein großes Forschungsthema

Als nachhaltig ausgerichteter Textildienstleister verfolgt Mewa verschiedene Forschungsansätze zu den Einsatzmöglichkeiten recycelter Materialien sowie der Wiederaufbereitung von Fasern aus ausgedienten Textilien. Doch noch gibt es Grenzen des Recyclings: Eine große Herausforderung sei die Qualität der Recyclingmaterialien, wie Dr. Diana Wolf, Forschung & Entwicklung bei Mewa, erklärt. Dabei geht es zum einen um die Festigkeit, die für Berufsbekleidung dringend erforderlich ist, und zum anderen um das Färbeverhalten. „Wiederverwendete Materialien müssen hierbei den nicht-recycelten Aus-gangsprodukten gleichkommen“, beschreibt Diana Wolf das Forschungsziel.

Ein geschlossener Textilkreislauf

Ganz aktuell engagiert sich Mewa, u.a. mit der TU Braunschweig und der Hochschule Niederrhein als wissenschaftlichen Partnern, in einem For-schungsvorhaben des Projektträgers Jülich. Das vom Bundesministerium für Forschung und Bildung geförderte Projekt widmet sich der Möglichkeit eines chemischen Recyclings von Polyester aus Fasermischungen zurück in wieder-verwendbare Fasern (Förderkennzeichen: 033R408A). „Wir wollen damit ein sogenanntes ‚textile-to-textile‘-Recycling ermöglichen. So könnte aus alten Polyester-Baumwoll-Mischgeweben Material für neue Gewebe entstehen. Das wäre ein Meilenstein auf dem Weg in eine wirkliche holistische textile Kreislaufwirtschaft“, erläutert Diana Wolf. Sie ist zuversichtlich, dass die An-forderungen des neuen delegierten Aktes für Textilien zur Ökodesign-Verordnung die Entwicklung von verbesserten Recyclingprozessen für Textilien spürbar beschleunigen wird.


Wolfgang Quednau

geschäftsführender Gesellschafter der Betreuungsgesellschaft für textiltechnische Anwendungen GmbH (BTTA)

_„Wenn man bedenkt, dass in Europa pro Jahr rund 5,8 Millionen Tonnen Textilien zu Abfall werden, punktet die Reparatur aus Sicht der Nachhaltigkeit deutlich gegenüber dem Recycling.“_


Bild- und Filmmaterial


Pressekontakt

Mewa-Presseabteilung

Vanessa Jung Julia Niles

presse@mewa.de


Kommunikationsagentur Media Contor

Bonni Narjes

+49 40 300696-0 narjes@mediacontor.de


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